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Aufführungen / Theater LaVox Theater Zürich, Bederstr. 72
Aufführungen / Theater Theater der Künste Zürich Zürich, Gessnerallee 11
Aufführungen | Schauspiel

Halluzinationen

Schauspielhaus Zürich / Schiffbau

Uraufführung: 1.3.2025 Halluzination bezieht sich im digitalen Bereich auf irreführende Wahrnehmungen, die von einem Künstlichen Intelligenzsystem erzeugt werden. Die KI produziert also falsche Informationen oder liefert eine Interpretation der Realität, die nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmt. Diese Halluzinationen können durch fehlerhafte Daten, ungenaue Modelle oder andere Schwächen im Trainingsprozess der KI entstehen. Die Folge sind ungewollte Verzerrungen, deren Konsequenzen und Auswirkungen weder absehbar noch steuerbar sind. Im neuen Stück der Schweizer Dramatikerin Maria Ursprung werfen wir einen Blick ins Leben der Programmiererin Sera. In deren Alltag steht scheinbar Normales auf einmal in Frage, festgeglaubte Gewissheiten verschwimmen, Routinen geraten ins Wanken. Die Grenzen zwischen Seras analoger und digitaler Welt verschieben sich zunehmend. Was ist echt, was nicht, was künstlich, was natürlich? Wessen Konstrukt ist Seras Familie? Und wer ist eigentlich KI, und wer Mensch? HALLUZINATIONEN ist ein Auftragswerk für das Schauspielhaus und kommt zur Uraufführung in der Regie des Faust-Theaterpreisträgers Helge Schmidt, der erstmals in Zürich inszenieren wird. Inszenierung: Helge Schmidt Bühnen- und Kostümbild: Anika Marquardt, Lani Tran-Duc Musik: Frieder Hepting Video: Jonas Plümke Licht: Rasmus Stahel Dramaturgie: David Heiligers Regieassistenz: Philipp Stevens Bühnen- und Kostümbildassistenz: Greta Wilhelm Regiehospitanz: Elodie Steiner
Aufführungen | Schauspiel

Hans Schleif

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Hans Schleif war Architekt, Archäologe, Familienvater und ranghohes Mitglied der SS. Sein Enkel Matthias Neukirch, seit 2015 Mitglied im Ensemble des Schauspielhauses, begab sich auf die Suche nach dessen Biografie. Was er dabei herausgefunden hat ist überraschend, verwirrend und wirft neue Fragen auf. Er nimmt uns mit auf diese Suche durch die Untiefen der Geschichte, um im Heute anzukommen. «Er gestaltet einen sehr persönlichen Abend, der gleichwohl auf bizarre Art antike Mythen, Holocaust und Wunderwaffen miteinander verknüpft. Selten ist Geschichte so greifbar geworden.» schrieb Tom Mustroph vom Berliner Tagesspiegel. Mit Matthias Neukirch, Julian Klein Regie, Einrichtung, Abendspielleitung: Julian Klein Empfohlen ab 16 Jahren Deutsch ohne englische Übertitel
Aufführungen | Schauspiel

Frau Yamamoto ist noch da

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

«Es gibt keinen Frühling ohne dich.» Die Dramatikerin Dea Loher zählt zu den wichtigsten Autor*innen der Gegenwart und ist international bekannt für ihren klugen Blick auf die fragilen Gesellschaftsgefüge unserer Zeit. Ihr neues Stück wird gleichzeitig in Tokyo und Zürich uraufgeführt und zeigt Menschen, wie wir sie alle kennen: Sie sitzen beim Angeln, im Restaurant, begegnen sich im Treppenhaus oder im Schwimmbad. Leicht und skurril entspinnen sich Geschichten, die auf unterschiedliche Art verwoben sind. Im Zentrum: Zwei Männer, die als Paar leben, deren Neffe Milan und als Schlüsselfigur die betagte Wohnungsnachbarin Frau Yamamoto. Angehörige einer Gesellschaft, die zugleich zugänglich und scheu ist, vergnügungssüchtig und angstvoll; Menschen, die bei aller Aktivität Intimität verlernt haben. Die Sehnsucht nach einem gelungenen Leben, nach Verbindung und Zärtlichkeit eint sie und so bleibt trotz existenzieller Themen wie Verlust, Tod und Zukunftssorgen der Blick auf den Anderen liebevoll. Mit grossem Ensemble und eigens komponierter Musik von THE NOTWIST wird Regisseurin Jette Steckel die Zürcher Uraufführung inszenieren und sich damit erstmals dem Publikum in Zürich vorstellen. Inszenierung: Jette Steckel Bühnenbild: Florian Lösche Kostümbild: Pauline Hüners Licht: Michel Güntert Musik: Mark Badur Dramaturgie: Anika Steinhoff Künstlerische Vermittlung T&S: Manuela Runge Regieassistenz: Sarah-Maria Hemmerling Bühnenbildassistenz: Naemi Jael Marty Kostümbildassistenz: Renée Kraemer Inspizienz: Michael Durrer Soufflage: Rita von Horváth Übertitel Koordination: Sinikka Weber mit Englischen Übertiteln Dauer: 2h 50 min, inkl. Pause
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König Lear

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

übersetzt und neu bearbeitet von Thomas Melle «Kein Paradies ohne Höllenritt.» König Lear möchte, als clevere Idee der Machterhaltung, weit vor seinem Tod, Reich und Besitz gerecht an seine drei Töchter Regan, Goneril und Cordelia übergeben – allerdings nicht ohne den Königstitel samt aller Privilegien zu behalten, versteht sich. Doch statt Dankbarkeit und Harmonie erntet er Verständnislosigkeit und Revolte. Die jungen Frauen machen dem Vater die Abrechnung und rufen eine Zeitenwende herbei: «Gleiches Recht für alle Menschen aller Klassen, Farben und Geschlechter». Ein Ende von Patriarchat und Hierarchie? Lears Albtraum beginnt. In seiner Bearbeitung bleibt der Autor Thomas Melle nah an Shakespeares Originaltext und holt ihn klug ins Heute. Beste Begleitung für die Regisseurin Anne Lenk, die erstmals in Zürich inszenieren wird und es in den letzten Jahren wie keine Zweite geschafft hat, mit überraschenden Besetzungen, feinen Akzentverschiebungen und hochpräzisem Ensemblespiel einen neuen Blick auf alte Werke zu ermöglichen. KÖNIG LEAR beschäftigt sich mit den Transformationen, die uns derzeit umtreiben und fragt nach dem Erbe, im finanziellen wie immateriellen Sinne. Was wollen wir weitergeben und wie sieht unser Morgen aus? Inszenierung: Anne Lenk Bühnenbild: Judith Oswald Kostümbild: Sibylle Wallum Musik: Polina Lapkovskaja (Pollyester) Licht: Carsten Schmidt Dramaturgie: David Heiligers Künstlerische Vermittlung Theater&Schule: Franziska Bill Regieassistenz: Mahlia Theismann Bühnenbildassistenz: Malin Speicher Kostümbildassistenz: Anna-Thea Jaeger Inspizienz: Aleksandar Sascha Dinevski Soufflage: Katja Weppler Dauer: ca. 3h, inkl. Pause
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Prima Facie

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

«Es muss sich ändern!» Prima Facie, die Unschuldsvermutung, die so lange besteht, bis das Gegenteil bewiesen wird, ist das Fundament unserer zivilisierten Gesellschaft. Daran glaubt die Strafverteidigerin Tessa Ensler. Aus einfachen Verhältnissen hat sie sich hochgearbeitet: Matura, Eliteuni, Topkanzlei. Und sie gilt als eine der Besten, erringt Freispruch um Freispruch für ihre Mandanten, in dem sie die Widersprüche und Ungenauigkeiten in der Argumentation der Gegenseite aufspürt. Ihr Spezialgebiet? Die Verteidigung von Männern, denen ein sexueller Übergriff vorgeworfen wird. Bis sie selbst zum Opfer eines solchen Übergriffs wird. Im Pfauen spielt Ensemblemitglied und Gertrud-Eysoldt-Ring-Trägerin Alicia Aumüller diesen fulminanten Monolog der preisgekrönten australischen Autorin Suzie Miller und zeigt, was es bedeutet, sich als Strafverteidigerin in zwei Welten zu bewegen: In der einen bietet das juristische System Zugang zu Macht und beruflichem Aufstieg, was traditionell Männern vorbehalten sind. In der anderen Welt findet die weibliche Erfahrung sexualisierter Gewalt keinen Platz in der von Männern gemachten juristischen Wahrheit – und Tessa Ensler stellt zum ersten Mal nicht die Frage nach Recht, sondern nach Gerechtigkeit. Inszenierung: Barbara Weber Bühnen- und Kostümbild: Sara Valentina Giancane Musik: Michael Haves Lichtdesign: Michel Güntert Video: Ruth Stofer Dramaturgie: Bendix Fesefeldt
Aufführungen | Schauspiel

Die schmutzigen Hände

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel im Auftrag des Schauspielhaus Zürich «Du sprichst gegen dein Herz.» Es sind unruhige Zeiten, in denen der junge Hugo sich politisiert und in eine Partei eintritt. Seinem intellektuellen Elternhaus und den privilegierten Verhältnissen möchte er entfliehen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Parteichef Hoederers angestrebtes Zweckbündnis mit den Gegnern missfällt den radikalen Mitgliedern, weshalb sie beschliessen, ihn aus dem Weg zu räumen. Um endlich etwas Handfestes zu tun, übernimmt Hugo den Mordauftrag an Hoederer und nistet sich mit seiner Frau Jessica in dessen Haus ein. Getrieben von idealistischen Revolutionsgedanken trifft er auf einen erfahrenen und faszinierenden Realpolitiker, der seine Prinzipientreue ins Wanken bringt. Jean-Paul Sartres Stück ist ein zeitloser Politthriller zu Macht, Moral und Menschlichkeit. Und eine Reflexion über Vertrauen und Angst, Verantwortung und Freiheit in den (gesellschaftlichen) Strukturen und (politischen) Systemen, in denen wir leben. Es liegt in den Händen von Jan Bosse, der dem philosophischen Text mit seiner spielfreudigen Regie begegnet und damit nach sechs Jahren ans Schauspielhaus Zürich zurückkehrt. Hier, wo mit der Inszenierung nun die Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel Premiere feiert, fand am 6. November 1948 auch die Deutschsprachige Erstaufführung der SCHMUTZIGEN HÄNDE statt. Inszenierung: Jan Bosse Bühnenbild: Moritz Müller Kostümbild: Kathrin Plath Musik und Sounddesign: Arno Kraehahn Live-Musik: Carol Schuler Licht: Frank Bittermann Dramaturgie: David Heiligers
Aufführungen | Schauspiel

Heartship

Schauspielhaus Zürich / Schiffbau

«Aber ich lass mir doch vom Niedergang der Gesellschaft nicht die Petersilie verhageln! Ich will dieses Leben! In geil!» Im Heartship, einer Kneipe, auf der Bühne, sieht Ann Sara zum ersten Mal. Jeden letzten Donnerstag im Monat tritt Sara dort auf mit einem feministischen Stand-up- Programm. Lacht, schreit, empört sich. Ann arbeitet als Augenärztin. Beide sind um die Vierzig und bestreiten ihren Alltag zwischen Lohnarbeit, Selbstoptimierungsansprüchen und der Hoffnung, allen Wirren und Wagnissen zum Trotz gut und sinnhaft leben zu können. Die zwischen ihnen entstehende Freundschaft oder grosse romantische Liebe – an welchem Punkt entscheidet sich das? und gibt es für jede Beziehung ein Wort? – wird in dem neuen Stück von Caren Jeß mit Sensibilität und absurder Komik geschildert. Die vielfach ausgezeichnete Autorin dieser Uraufführung (Nachwuchsdramatikerin des Jahres bei Theater heute, Mülheimer Dramatikpreis 2023) ist für originelle und hochmusikalische Stücktexte bekannt, die soziale Zusammenhänge aus ungewöhnlichen Blickwinkeln untersuchen. Inszenierung: Ebru Tartıcı Borchers Bühnen- und Kostümbild: Sam Beklik Komponist: Dani Catalán Licht: Carsten Schmidt Dramaturgie: Maike Müller ca. 1 Std 25 Min, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Staubfrau

Schauspielhaus Zürich / Schiffbau

Auftragswerk für das Schauspielhaus Zürich «Warum kann ich nicht einfach neben dir stehen und dir auf gleicher Höhe in die Augen blicken ohne dass du Angst bekommst?» Es sind persönliche, scheinbar unspektakuläre und gewöhnliche Geschichten, die Maria Milisavljević in STAUBFRAU miteinander verflicht. Erzählungen, die schon viel zu lange verschwiegen wurden und nur darauf warten endlich gehört zu werden. Wie die Biografie der Hauptfigur, in deren Innerem sich patriarchale Gewalt sammelt wie ein brausendes Gewässer. Was passiert, wenn eine Frau beschliesst, den inneren Monolog zu beenden und für sich einzustehen? Der einzelne unruhige Fluss wird zum tobenden Strom mehrerer Generationen von Frauen. Nachdem sie 2019 BEBEN im Vestibül des Wiener Burgtheaters und 2023 ALTE SORGEN am Staatstheater Meiningen inszenierte, bringt Anna Stiepani nun das neue Stück von Maria Milisavljević in der Matchbox zur Uraufführung. In diesem Auftragswerk für das Schauspielhaus Zürich beschäftigt sich die Autorin mit dem Thema Femizid und struktureller Gewalt gegen Frauen. STAUBFRAU ist ein Aufruf zum queerfeministischen Kampf und gemeinsamen Aufstehen, atmet aber auch den Wunsch nach Ruhe. Das Wasser fliesst harmonisch und flutet grausam, verdrängt, versickert, verzweigt, verschmilzt. Das Wasser vergisst nie. Inszenierung: Anna Stiepani Text: Maria Milisavljević Bühnen- und Kostümbild: Thurid Peine Licht: Rasmus Stahel Dramaturgie: Elio Martin Romo
Aufführungen | Schauspiel

Romeo & Julia

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Premiere: 22.2.2025 Romeo & Julia ist die Geschichte zweier Mächte, die sich schon immer hassen und man weiss nicht warum. Wichtig ist, dass sie sich nicht ausstehen können, dass sie kein Wort miteinander wechseln wollen und treffen tut man sich nur, um das Messer oder die Massenvernichtungswaffe durch das Herz des anderen zu rammen. Man redet schlecht voneinander, immer sind die anderen dümmer, manipuliert von Staatspropaganda und Schuld an allem. Sind sich diese zwei Mächte zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich (sie sind Menschen, sie sind gleich in Statur und Intelligenz, haben ungefähr die gleiche Anzahl an Gebeinen und Gefühlen), bringt sie aber nur die Erwähnung des anderen in Wallung, Hoffnungslosigkeit und Hass. Doch in diesem Hass, da passiert etwas Sonderbares: die Kinder dieser zweier völlig gleichen und unumstossbar verstrittenen Mächte, Romeo und Julia, verlieben sich ineinander. So sehr, dass man sich selbst nochmal an die Liebe erinnert. Macht gegen Macht, Nation gegen Nation, Meinung gegen Meinung, Hass gegen Liebe, Duelle auf Augenhöhe. Gesungen auf Italienisch und gesprochen auf Deutsch, gefühlt mit dem Herzen! Der 1987 geborene Regisseur und Dramatiker Bonn Park schreibt und inszeniert seine Stücke u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Schauspiel Frankfurt. In seinem Schreiben setzt er sich mit kanonischen Stoffen auseinander; oft ist die Musik ein zentrales Stilelement seiner Arbeiten. Als Regisseur und Autor ist er auch international tätig und seine Arbeiten "JUGOJUGOSLAWIJA" sowie "사랑 II / LIEBE II" waren in Serbien bzw. Südkorea zu sehen. Live-Musik: Andreas Achermann, Moritz Vontobel Inszenierung: Bonn Park Bühnenbild: Jana Wassong Kostümbild: Laura Kirst Musik: Ben Roessler Musik + Korrepetitor: Luca Burkhalter Licht: Christoph Kunz Dramaturgie: Anika Steinhoff Künstlerische Vermittlung Theater&Schule: Zora Maag Regieassistenz: Karlotta Mix Bühnenbildassistenz: Lioba Bangert Kostümbildassistenz: Anna Toni Vyshnyakova Bühnenbildhospitanz: Alek Affentranger Inspizienz: Dayen Tuskan Soufflage: Katja Weppler Übertitel Koordination: Sinikka Weber
Aufführungen | Schauspiel

Die kleine Meerjungfrau

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

«Wenn die Leute einen Fisch sehen, kommt auch niemand auf die Idee, zu fragen, ob das ein Männlein ist oder ein Weiblein. In einem Aquarium herrschen diesbezüglich paradiesische Zustände: Du wirst in deiner Schönheit bewundert, und niemand will dir zwischen deine Beine schauen.» Unter Wasser sehen wir Menschen unscharf, Formen verschwimmen, Körpergrenzen lösen sich auf, alles kommt ins Fliessen. Gleiches passiert im Drag, der Kunstform, die durch extravagante Kostüme und Make-up Geschlechterrollen auflöst, Identitäten in Glitzer und Pailletten taucht und vor allem eine atemberaubende Show bietet. Hans Christian Andersens Märchen zeigt eine ebensolche Transformation: Eine Meerjungfrau verliebt sich in einen Menschen und möchte ihren Fischschwanz loswerden. Das Märchen endet bekanntermassen tragisch. Vielleicht spiegelt es Andersens eigenes Schicksal wider, der sein Leben lang in seinen Jugendfreund verliebt war und diese Liebe nie leben konnte. Und gleichzeitig ist es eine Geschichte so alt wie die Menschheit selbst, von Nymphen, Nixen und Wassergeistern, von Verwandlung und der Befreiung aus der zugeschriebenen Rolle. Der dem Schauspielhaus Zürich bestens bekannte Regisseur Bastian Kraft begeisterte das Publikum in den letzten Jahren mit den Inszenierungen «Andorra» und «Homo Faber» von Max Frisch und «Buddenbrooks» von Thomas Mann. Nun, anstatt der Liebe des Prinzen an Land, sucht Bastian Kraft das Glück im Meer: Mit Spieler*innen aus dem Ensemble und Stars aus der Schweizer Drag Szene liest er die Geschichte der kleinen Meerjungfrau neu und taucht dorthin, wo Biographie und Märchen ineinander fliessen und Drag und Schauspiel zu einer Show de nixe verschwimmen. Inszenierung: Bastian Kraft Bühnenbild: Peter Baur Kostümbild: Sophie Reble Musik: Björn SC Deigner Video: Jonas Link Licht: Michel Güntert Dramaturgie: Anika Steinhoff, Bendix Fesefeldt
Aufführungen | Oper

Das grosse Feuer

Opernhaus Zürich

Premiere: 23.3.2025 Libretto von Thomas Stangl Auftragswerk des Opernhauses Zürich, Uraufführung In seinen Opern sucht der in Schaffhausen geborene und in Österreich lebende Komponist Beat Furrer gerne Extrem- und Endpunkte des menschlichen Daseins auf. Gefilde von existenzieller Ausgesetztheit, Verwüstung und Todesnähe sind immer wieder Ausgangspunkte für seine musikdramatischen Erkundungen. Seine jüngste Oper, Das grosse Feuer , die als Auftragskomposition des Opernhauses Zürich zur Uraufführung kommt, führt in den Kosmos eines indigenen Volksstamms in Südamerika, dessen Lebensraum durch Kolonialisierung und christliche Missionierung zerstört wurde. Im Zentrum steht der Anführer und Schamane Eisejuaz, ein Mann mit seherischen Fähigkeiten, der auf elende Weise an der modernen Zivilisation zugrunde geht, die mit vernichtender Gewalt in den Regenwald vorgedrungen ist. Eisejuaz steht zwischen den Kulturen, die sein Leben bestimmen: Einerseits ist er tief verwurzelt in der animistischen Spiritualität seiner indigenen Lebensgemeinschaft. Er vernimmt in dem Sägewerk, in dem er arbeitet, die Stimmen der Hölzer und hat Kontakt mit übernatürlichen Tier-Engeln. Gleichzeitig ist er geprägt von den christlichen Missionaren, in deren Station er aufwuchs. Eine «Stimme des Herrn» trägt ihm auf, ein Menschenleben zu retten. Er projiziert diesen Auftrag zu bedingungsloser Nächstenliebe auf einen widerwärtigen, rassistischen Weissen namens Pacqui, den er pflegt, bis der ihn auf schändlichste Weise verrät. Wie eine Hiob-Figur verliert Eisejuaz alles – seine Frau, sein Zuhause, seine selbstbestimmte Existenz, seine kulturelle Orientierung und schliesslich sein Leben. Der Stoff von Beat Furrers neuer Oper, für die der österreichische Schriftsteller Thomas Stangl das Libretto geschrieben hat, basiert auf einem 1971 veröffentlichten Roman der argentinischen Schriftstellerin Sara Gallardo, die im Norden Argentiniens die Lebensumstände des indigenen Stamms der Wichi recherchiert und einen Schamanen namens Eisejuaz getroffen hat. Das grosse Feuer ist Furrers erste grosse Choroper. Für die Uraufführungsproduktion hat das Opernhaus Zürich mit dem österreichischen Ensemble Cantando Admont ein hochkarätiges externes Vokalensemble engagiert, das auf zeitgenössische Partituren spezialisiert ist. Für die Inszenierung ist Tatjana Gürbaca verantwortlich, die in Zürich zu den wichtigsten Regisseurinnen der Intendanz von Andreas Homoki gehört. Der Komponist selbst wird die Uraufführung dirigieren. Musikalische Leitung: Beat Furrer Inszenierung: Tatjana Gürbaca Bühnenbild: Henrik Ahr Kostüme: Silke Willrett Lichtgestaltung: Stefan Bolliger Einstudierung Vokalensemble: Cordula Bürgi Dramaturgie: Claus Spahn Regiehospitanz: Pia Sandt In deutscher und spanischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn. Die Einführungsmatinee findet am 9 Mär 2025 statt.
Aufführungen | Oper

Die tote Stadt

Opernhaus Zürich

Premiere: 21.4.2025 Libretto von Paul Schott (Julius und Erich Wolfgang Korngold) nach dem Roman «Bruges la morte» von Georges Rodenbach «Wie weit soll unsere Trauer gehen, ohne uns zu entwurzeln?» Dieser Satz der Hauptfigur Paul könnte als Motto über Erich Wolfgang Korngolds Oper Die tote Stadt stehen. Denn darin geht es um einen jungen Mann, dessen über alles geliebte Frau Maria früh verstorben ist. Paul gibt sich ganz seinem Schmerz über diesen Verlust hin, bis eines Tages die Tänzerin Marietta auftaucht; sie sieht Marie zum Verwechseln ähnlich. Paul verfällt Marietta, die längst vergessene Sehnsüchte in ihm weckt, und steigert sich in eine regelrechte Obsession. Doch zugleich kämpft er mit dem Gefühl, seiner verstorbenen Frau untreu zu sein. Als Marietta mehr und mehr Raum in seinem Leben beansprucht und gegen die ständige Präsenz der Toten rebelliert, tötet Paul Marietta. Doch plötzlich steht sie wieder in seinem Zimmer, quicklebendig... War also alles nur ein Traum? Uraufgeführt 1920, ist Korngolds Tote Stadt unverkennbar beeinflusst von Sigmund Freuds Traumdeutung, die nur 20 Jahre zuvor erschienen war und erstmals beschreibt, wie verdrängte Sehnsüchte und unbewusste Ängste über Träume ins Bewusstsein gelangen können. Wie wichtig es ist, Vergangenes loszulassen, um sich der Zukunft stellen und überhaupt weiterleben zu können, das war natürlich auch ein zentrales Thema der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg; dass Korngold den Nerv jener Zeit traf, bewies der sensationelle Erfolg der Uraufführung, die zeitgleich in Köln und Hamburg stattfand. Mit dieser Produktion kehrt Dmitri Tcherniakov ans Opernhaus Zürich zurück, der die erste Spielzeit unter der Intendanz von Andreas Homoki eröffnete; nach Jenůfa 2012 inszenierte er in Zürich auch Pelléas et Mélisande und Die Sache Makropulos . Nun wird er sich mit der Feinnervigkeit und psychologischen Genauigkeit, die für seine Regiehandschrift charakteristisch sind, der Toten Stadt annehmen. Den farbigen Orchesterrausch, der in Korngolds Partitur steckt, wird der Schweizer Dirigent Lorenzo Viotti entfesseln, zurzeit Generalmusikdirektor an der Nationalen Oper in Amsterdam. In den anspruchsvollen, aber auch sängerisch sehr dankbaren Hauptrollen sind Vida Miknevičiũte und Eric Cutler zu erleben. Musikalische Leitung: Lorenzo Viotti Inszenierung und Bühnenbild: Dmitri Tcherniakov Kostüme: Elena Zaytseva Lichtgestaltung: Gleb Filshtinsky Video: Tieni Burkhalter Choreinstudierung: Ernst Raffelsberger Dramaturgie: Beate Breidenbach In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn. Die Einführungsmatinee findet am 6 Apr 2025 statt.
Aufführungen | Oper

Salome

Opernhaus Zürich

nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung 1905 schrieb Richard Strauss seine Oper Salome auf das gleichnamige, skandalumwitterte Fin-de-siècle-Drama von Oscar Wilde. Die Uraufführung bescherte ihm seinen ersten Welterfolg: Der Operneinakter gehört bis heute zu den meistgespielten des Repertoires. Er verbindet grossorchestralen Rausch und packende Gesangsdramatik mit der Geschichte einer begehrenden jungen Frau, die die Menschheit seit zweitausend Jahren fasziniert. In der Bibel taucht Salome zum ersten Mal auf. Immer neue Zuschreibungen und Fantasien haben sich an den Mythos von der Herodes-Tochter angeheftet, die sich als Gegenleistung für einen erotischen Tanz den abgeschlagenen Kopf von Johannes, dem Täufer, präsentieren lässt. In der Inszenierung von Andreas Homoki ist Salome eine erfahrungshungrige junge Frau, die das klaustrophobische, selbstgeschaffene Familiengefängnis nicht mehr erträgt, in das sich der Herodesclan zurückgezogen hat, um den aufziehenden Stürmen einer religiösen und politischen Zeitenwende zu trotzen. Salomes Faszination gilt dem Propheten Jochanaan, der Hassreden auf die Dekadenz ihrer Familie hält und in Homokis Inszenierung kein Asket im härenen Gewand ist, sondern ein radikaler Fundamentalist mit grosser viril-erotischer Verführungskraft, der Salome erliegt. Aber auch umgekehrt sind Jochanaans Verfluchungen verzweifelte Abwehrversuche der weiblichen Verlockung Salomes, der er sich nicht entziehen kann. In unserer Reprise singt das Paar, das schon in der Premierenserie Publikum und Kritik begeisterte: Die russische Sopranistin Elena Stikhina verkörpert glaubhaft die radikale Jugendlichkeit der Prinzessin und besitzt zugleich die künstlerische Reife, um die enormen stimmlichen Herausforderungen der monströsen Strauss-Partie zu bewältigen. Der litauische Bassbariton Kostas Smoriginas verfügt über die expressive Männlichkeitsenergie, die den Jochanaan in dieser Produktion auszeichnet. Musikalische Leitung: Simone Young Inszenierung: Andreas Homoki Bühnenbild: Hartmut Meyer Kostüme: Mechthild Seipel Lichtgestaltung: Franck Evin Choreografische Mitarbeit: Arturo Gama Dramaturgie: Claus Spahn In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer: 1 Std. 40 Min. Keine Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Oper

Don Pasquale

Opernhaus Zürich

Libretto von Giovanni Domenico Ruffini und Gaetano Donizetti Don Pasquale gehört zu Gaetano Donizettis letzten Opern. Der Komponist schrieb sein Dramma buffo über einen älteren Herrn, der noch einmal das Glück in seinem Leben sucht und eine junge Frau ehelichen möchte, kurz bevor seine Syphilis vollends ausbrach. Die Krankheit liess Donizetti – umgeben von Erbschleichern – tragisch in einer Irrenanstalt dahinsiechen. In der Oper wird Don Pasquale ein übler Streich gespielt: Die hübsche Norina gibt sich als Unschuld vom Lande aus, entpuppt sich aber nach der Hochzeit mit Don Pasquale als regelrechte Furie, die dem überraschten Bräutigam das Leben zur Hölle macht. Am Ende will Pasquale seine junge Braut nur noch loswerden. «Wer sich im hohen Alter noch vermählt, ist ganz schön naiv», lautet das lakonische Fazit von Norina, die nun endlich Pasquales Neffen Ernesto heiraten kann, dem Pasquale die Hochzeit mit Norina verboten hat und ihn aus Misstrauen aus dem Haus geworfen hat. Bei allem Spass des Publikums an der Lektion, die Pasquale verabreicht wurde, schafft es Donizetti jedoch auch, Mitleid für die Titelfigur zu erzeugen – so machen Norina und ihr Verbündeter Dottor Malatesta, Pasquales vermeintlicher Ratgeber, durchaus auch eine zweifelhafte Figur in diesem Spiel. Wir zeigen Donizettis Don Pasquale – in der erfolgreichen Inszenierung von Christof Loy – mit einer neuen Besetzung: In der Titelpartie ist der arrivierte italienische Bariton Pietro Spagnoli zu erleben. Als Norina konnten wir die begehrte Sopranistin Olga Peretyatko gewinnen, als Malatesta stellt sich der französische Bariton Florian Sempey in Zürich vor. Ensemblemitglied Andrew Owens verleiht Ernesto tenoralen Schmelz. Der mexikanische Dirigent Iván López Reynoso führt durch Donizettis vielschichtige Partitur. Musikalische Leitung: Iván López-Reynoso Inszenierung: Christof Loy Bühnenbild: Johannes Leiacker Kostüme: Barbara Drosihn Lichtgestaltung: Franck Evin Choreinstudierung: Ernst Raffelsberger Dramaturgie: Kathrin Brunner In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer: 2 Std. 25 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Oper

Jakob Lenz

Opernhaus Zürich

Text von Michael Fröhling frei nach Georg Büchners «Lenz» In der Kammeroper Jakob Lenz finden die künstlerischen Impulse von drei jungen Talenten auf kongeniale Weise zueinander: Im Zentrum steht Jakob Lenz selbst, ein hochsensibler Aussenseiter der Sturm-und-Drang-Zeit, der im Januar 1778 in angeschlagenem Zustand durchs Elsass wandert und bei Pfarrer Oberlin Zuflucht findet. Basierend auf historischen Aufzeichnungen Oberlins hat der jung verstorbene Georg Büchner seine Novelle Lenz geschrieben. Dieser Text inspirierte wiederum den 25-jährigen Komponisten Wolfgang Rihm 1978 zu einem frühen Erfolgswerk, das inzwischen zu den meistgespielten Kammeropern des 20. Jahrhunderts gehört. Rihm hat dem inneren Zustand von Lenz nachgespürt und vor allem die Stimmen vertont, «die nur Lenz hört». Mit ihrem hoch- expressiven, scharfkantigen, aber auch lyrisch-empfindsamen Ton führt Rihms Musik direkt in die Seele seines Protagonisten. Die Schweizer Regisseurin Mélanie Huber hat die Kammeroper anlässlich von Rihms 70. Geburtstag auf die Bühne gebracht. Ihre bildstarke, stringente und differenzierte Inszenierung ist nun noch einmal in Winterthur zu sehen. In der Hauptrolle ist wiederum der Bariton Yannick Debus zu erleben, der mit seiner Interpretation dieser Partie überregional für Aufsehen gesorgt hat. Musikalische Leitung: Adrian Kelly Inszenierung: Mélanie Huber Ausstattung: Lena Hiebel Lichtgestaltung: Dino Strucken Dramaturgie: Fabio Dietsche In deutscher Sprache. Dauer: 1 Std. 10 Min. Keine Pause.
Aufführungen | Oper

Rigoletto

Opernhaus Zürich

Nach Victor Hugos Schauspiel «Le Roi s’amuse» Giuseppe Verdis Rigoletto in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca gehört zu den erfolgreichsten Repertoire-Klassikern des Opernhauses Zürich. Gürbacas Interpretation verzichtet auf Festglanz und konventionellen Faltenwurf und akzentuiert die scharfe Gesellschaftskritik, die dem Stück innewohnt. Die Regisseurin braucht nicht viel mehr als einen langen Tisch, um die Geschichte des Hofnarren Rigoletto und seiner weggesperrten Tochter Gilda in all ihren Facetten und Abgründen zu zeigen. Der Hof von Mantua ist eine verdorbene Männergesellschaft, die sich nur noch in Demütigungen und Amüsements aus Langeweile ergeht. Es ist eine Welt, die moralisch zerrüttet ist und keine Werte mehr kennt: Spass zu haben, heisst hier, die anderen zu erniedrigen, und der Hofnarr Rigoletto ist der zynischste Spassmacher von allen. Einziger Lichtblick in diesem düsteren Nachtstück ist Rigolettos Tochter Gilda – eine aufrichtig Liebende, die es vorzieht, sich selbst zu opfern, statt von ihren Lebensidealen zu lassen. Ihre Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung ist grösser als die unterdrückende Autorität ihres Vaters und die Verlogenheit der Gesellschaft. Der hawaiianische Bariton Quinn Kelsey singt den Rigoletto an allen grossen Opernhäusern der Welt. Mit der Premiere von Tatjana Gürbacas Inszenierung vor dreizehn Jahren begann sein internationaler Erfolg mit dieser Partie. Auch in dieser Spielzeit steht er wieder in seiner Paraderolle auf der Bühne des Opernhauses Zürich. Musikalische Leitung: Andrea Sanguineti Inszenierung: Tatjana Gürbaca Bühnenbild und Lichtgestaltung: Klaus Grünberg Kostüme: Silke Willrett Kostümmitarbeit: Carl-Christian Andresen Choreinstudierung: Janko Kastelic Dramaturgie: Claus Spahn In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer: 2 Std. 40 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Oper

Lohengrin

Opernhaus Zürich

Libretto vom Komponisten Ob bei den Bayreuther Festspielen, an der New Yorker Met, in Zürich oder an der Pariser Oper – der Tenor Piotr Beczała wird als Lohengrin weltweit von Publikum und Presse gefeiert. Von «absoluter Sicherheit und Eleganz» schreibt etwa die New York Times, «klare Höhe, heldische Kraft und phasenweise sogar Italianità» attestiert ihm der Kurier. Wie sehr Beczała Wagners Gralritter auf den Leib geschneidert ist, davon kann sich das Zürcher Publikum in dieser Wiederaufnahme erneut überzeugen. Ihm zur Seite stehen weitere herausragende Wagner-Sängerinnen und -sänger. Die für das deutsche Fach international gefragte Sopranistin Simone Schneider stellt sich als Elsa zum ersten Mal am Opernhaus Zürich vor. Christof Fischesser ist erneut als Heinrich der Vogler zu erleben, ebenso wie Martin Gantner als Friedrich von Telramund und Anna Smirnova als Ortrud. Der Dirigent Axel Kober, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein und gern gesehener Gast bei den Bayreuther Festspielen, leitet die Philharmonia Zürich. Regisseur Andreas Homoki verlegt Wagners romantische Oper in die kleine, abergläubische Welt eines Bergdorfs. Elsa von Brabant ist angeklagt, ihren Bruder ermordet zu haben, um selbst an die Macht zu gelangen. Ein Gottesgericht soll den Fall klären. Aber niemand wagt es, im Schwertkampf anzutreten, um die Unschuld der jungen Frau zu beweisen. Da erscheint ein geheimnisvoller Ritter, der verspricht, für sie zu kämpfen und mit ihr die Ehe zu schliessen. Er stellt allerdings eine Bedingung: Nie darf Elsa nach dem Namen und der Herkunft ihres Gatten fragen. Richard Wagner träumt wie seine Helden von einer Welt, in der die Liebe nicht zum Scheitern verurteilt, in der fragloses Vertrauen nicht sträfliche Naivität ist. Eine Welt, in der Wahrheit ist und durch die Realität nicht widerlegt wird, was Elsa ausspricht: «Es gibt ein Glück, das ohne Reu’.» Musikalische Leitung: Axel Kober Inszenierung: Andreas Homoki Bühnenenbild: Wolfgang Gussmann Kostüme: Wolfgang Gussmann, Susana Mendoza Lichtgestaltung: Franck Evin Choreinstudierung: Janko Kastelic Dramaturgie: Werner Hintze In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer: 4 Std. 45 Min. inkl. Pausen. nach ca. 1 Std. 05 Min. und nach dem 2. Aufzug nach ca. 3 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Ballett

Autographs

Opernhaus Zürich

Drei der wichtigsten choreografischen Handschriften der Gegenwart vereint dieser dreiteilige Ballettabend mit technisch hochvirtuosen «Signature Pieces» von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe. Überwältigend in seiner kollektiven Wucht ist Crystal Pites Stück Emergence. Die kanadische Choreografin hat sich dafür vom Kollektivverhalten der Bienen inspirieren lassen und deren Schwarmintelligenz als Modell auf die Kreativität einer Ballettcompagnie übertragen. Tatsächlich scheinen sich die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Zürich in ein Volk von Insekten zu verwandeln. Die kreative Verbindung von Tanz, Wissenschaft und Technologie ist zum Markenzeichen des britischen Choreografen Wayne McGregor geworden. Infra , 2008 für das Londoner Royal Ballet entstanden, taucht ein in das pulsierende Leben einer Grossstadt und richtet den Fokus auf die Begegnungen, die unter einer hektisch vibrierenden, scheinbar anonymen Oberfläche stattfinden. In ausdrucksstarken Soli, Duetten und Ensembles bewegen sich Tänzerinnen und Tänzer zur Musik von Max Richter durch das Stück. Dabei stehen sie in lebendigem Kontrast zu animierten Figuren, die über eine die Bühne überspannende LED-Wand schreiten. Bereits in den 1970er-Jahren revolutionierte William Forsythe den Tanz, als er den menschlichen Körper völlig aus dem traditionellen Schema des klassischen Balletts befreite. In the Middle, Somewhat Elevated , 1987 für das Ballett der Pariser Oper kreiert, gilt als seine erfolgreichste Choreografie, finden sich doch hier zum ersten Mal alle Elemente seiner choreografischen Ästhetik vereint. Das Ballett lebt von der ungeheuren Dynamik zwischen Verlangsamung und Beschleunigung. Angespannt-kompakte Körper stemmen ihr Gewicht gegeneinander und lassen beim Ringen um die Balance explosionsartige Entladungen entstehen. Unterstützt von Thom Willems’ elektronischer Musik, verteilt sich die Körperenergie zentrifugal im Raum, und Altvertrautes erscheint plötzlich fremd und neuartig. Choreografie: Crystal Pite Musik: Owen Belton Bühnenbild: Jay Gower Taylor Kostüme: Linda Chow Lichtgestaltung: Alan Brodie
Aufführungen | Operette

Die lustige Witwe

Opernhaus Zürich

Libretto von Victor Léon und Leo Steinnach nach der Komödie «L'Attaché d'ambassade» von Henri Meilhac Hanna Glawari ist die Frau, um die sich alles dreht in Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe : Sie ist emanzipiert, schön, klug und Erbin von 20 Millionen... In unserer Wiederaufnahme von Barrie Koskys opulenter Inszenierung ist Vida Miknevičiūtė in der Titelpartie zu erleben: die litauische Sopranistin begann ihre beispielhafte Karriere im Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich. Unterdessen ist sie mit grossen Partien von Wagner und Strauss an Bühnen wie der Staatsoper Berlin und der Scala di Milano zu hören. An der Staatsoper München sang sie Lehárs Giuditta. Am Pult der Philharmonia Zürich stellt sich Ben Glassberg erstmals am Opernhaus vor: Der junge britische Dirigent ist seit 2024 Musikdirektor der Volksoper Wien. In Wien wurde Die lustige Witwe 1905 uraufgeführt und löste innert kurzer Zeit ein bis dahin ungekanntes, weltweites Operettenfieber aus. Die brodelnden Grossstädte des frühen 20. Jahrhunderts von London bis New York boten den idealen Nährboden für einen kommerziellen Operettenkult, und der Philosoph Theodor W. Adorno verglich den Trubel rund um die Lustige Witwe mit dem Erfolg der damals aufkommenden Warenhäuser. Wie in einer Schaufensterauslage bietet Lehárs Operette – vom einprägsamen Schlager über die folkloristische Weise und vom frivolen Cancan bis hin zum rührseligen Walzerduett – denn auch musikalisch alles, was das Herz für die leichte Muse begehrt. Musikalische Leitung: Ben Glassberg Inszenierung: Barrie Kosky Bühnenbild und Lichtgestaltung: Klaus Grünberg Bühnenbildmitarbeit: Anne Kuhn Kostüme: Gianluca Falaschi Choreografie: Kim Duddy Choreinstudierung: Ernst Raffelsberger Dramaturgie: Fabio Dietsche In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer: ca. 2 Std. 45 Min. inkl. Pause nach ca. 55 Min Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Oper

Agrippina

Opernhaus Zürich

Premiere: 2.3.2025 Libretto von Kardinal Vincenzo Grimani «Vor dem Willen zur Macht beugt sich das Recht», schärft Agrippina ihrem Sohn Nerone ein. Sie will ihn auf dem Thron sehen, nachdem sie vom angeblichen Tod ihres Mannes, Kaiser Claudio, erfahren hat. Und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Doch Claudio lebt und hat seinem Retter Ottone die Kaiserkrone versprochen. Die Karten werden neu gemischt, und ein Netz aus perfiden Beziehungen und trügerischem Wohlwollen spannt sich auf. Dabei wird Poppea, von Nerone, Claudio und Ottone gleichermassen begehrt, zur gefährlichen Gegenspielerin Agrippinas. Der Opernplot ist reine Fiktion, aber die Charaktere sind historisch verbürgt. Das Libretto wird Vincenzo Grimani zugeschrieben, der sich als Vizekönig von Neapel und Botschafter am Vatikan mit den politischen Ränken und Skandalen seiner Zeit gut auskannte. Seiner Familie gehörte das venezianische Theater, an dem Agrippina 1709 zur Eröffnung des Karnevals herauskam. Der 24-jährige Händel feierte mit Agrippina seinen ersten durchschlagenden Erfolg. Das venezianische Publikum hatte seinen Spass an der Politparabel, denn es erkannte sehr wohl die aktuellen Bezüge. Der unheilvolle Cocktail aus Sex, Crime and Politics bei den Mächtigen dieser Welt ist allerdings zeitlos, ebenso wie die von Händel psychologisch ungeheuer vielschichtig gezeichneten Figuren. Die Neuproduktion am Opernhaus Zürich vereint ein Händel-Ensemble der Extraklasse. Als Agrippina ist die italienische Mezzosopranistin Anna Bonitatibus erneut am Opernhaus Zürich zu erleben. In der Rolle der Poppea darf man sich auf Lea Desandre freuen, die das Zürcher Publikum zuletzt als Cherubino verzauberte. Mit Jakub Józef Orliński (Ottone) und Christophe Dumaux (Nerone) sind zwei der aktuell begehrtesten Countertenöre zu erleben, Nahuel Di Pierro ist als Claudio ein weiterer prominenter Gast. Der britische Barockspezialist Harry Bicket leitet zum ersten Mal unser Orchestra La Scintilla. Die Inszenierung von Händels beissender Satire liegt in den Händen von Jetske Mijnssen, die in Zürich zuletzt mit Rameaus Platée und Poulencs Dialogues des Carmélites Erfolge feiern konnte Musikalische Leitung: Harry Bicket Inszenierung: Jetske Mijnssen Bühnenbild: Ben Baur Kostüme: Hannah Clark Lichtgestaltung: Bernd Purkrabek Video: Kevin Graber Dramaturgie: Kathrin Brunner In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn. Die Einführungsmatinee findet am 16 Feb 2025 statt.

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